Aufstände in Oberschlesien

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Die Soziale und politische Situation in Oberschlesien vor den Aufständen

Am 11. November 1918 im Wald von Compiègne, nicht weit von Paris, der Waffenstillstand zwischen den Alliierten und den Deutschem Generalstab unterzeichnet. Die vier harten Jahre des Krieges brachten viele politische, soziale und ökonomische Veränderungen in ganz Europa und auch in Deutschland. Nachdem der Kaiser abgedankt hatte, wurde das Land zur Republik, die mit Streiks und Revolutionäre kämpfen musste. Dazu kam noch das Problem der neuen Grenzen. Die Bewohner von Großpolen wollten das ihre Heimat zu einem Teil der neugeborenen Republik Polen wird, wie vor der großen Teilung. Die deutsche Öffentlichkeit wurde vom Auftritt Wojciech Korfantys erschüttert, der die Rückgabe sowohl der Deutschen Annexion, als auch der Region von Opeln an Polen (die Polen im XIII Jahrhundert verloren hatte) forderte. Um die Unruhen in Oberschlesien zu stoppen, wurden zwei Divisionen von Infanterie bereitgestellt. Diese Einheiten stellten danach den Grenzenschutz dar. Diese Brigade war für die annektierten Gebiete verantwortlich, die Grenze bestand aus der Weichsel, der Olse und der Brinitz. Die Deutschen Truppen wurden mit geringer Zahl und niedriger Moral konfrontiert. Auf der Polnischen Seite der Grenze waren Einheiten der Polnischen Armee und der Freiwiligenkorps stationiert, ihre Moral was äußerst hoch und die Truppen waren speziell trainiert.

Die ökonomische Lage außergewöhnlich schlecht. Nachdem dem Arbeiteraufstand und dem Streik in Królewska Huta die im Januar 1919 stattgefunden hatte, wo ein Dutzend Menschen erschossen worden waren, wurde in vielen Städten Belagerungszustand angekündigt. Als Folge wurde eine Verordnung verkündet, die jede Tätigkeit für den Anschluss Oberschlesiens an Polen als Hochverrat erkannte. Im März 1919 kam es weiteren Streiks in Zabrze, Radzionków und Siemianowice, was die Deutschen Truppen zum Handeln zwang. In der Nach vom 7/8 Juni 1919 brachte in der Umgebung von Olesno, der Olesner Aufstand, aber ohne weitere Hilfe der Polnischen Einheiten wurde sie schnell niedergeschlagen.

Der erste Aufstand

In Oberschlesien kam es zum weiteren Arbeiteraufständen und Streiks. Dazu wurden immer mehr Schlesier von den Minen und Hütten entlassen, um die Mitglieder des Freikorps einzustellen. In der Zwischenzeit kam es in der Polnischer Militärorganisation zum Missklang. In Strumień befand sich das Generalkommando der Polnischen Militärorganisation (POW) mit Alfons Zgrzybniok als Befehlsgebender und in Bytom, der Verwaltungsrat, trotz seiner offiziellen Auflösung mit Józef Grzegorzek als Anführer. Der letzte war mit den Unterstützern von Józef Piłsudzki verbunden, darum wurde er auch von den anderen Kommandanten bevorzugt, von denen er als Generalkommandant vorgeschlagen wurde und seine Forderung des Aufstands akzeptiert wurde. Zgrzebniok war damals in Warschau und Grzegorzek wurde nach Strumień herbeigerufen, wo er überzeug wurde den Termin des Aufstands zu verzögern. Mittlerweile haben die Deutschen eine Polizeiaktion aufgenommen. Grzegorzek wurde mit den Dokumenten der Organisation erfasst. Als diese Nachricht Piotrowice erreichte, entschied eine Gruppe von Flüchtlingen mit Maksymilian Iksal den Aufstand zu initiieren. Der Aufstand sollte am 17. August 1919 um 2 Uhr ausbrechen. Um die vereinbarte Zeit haben die Aufständischen die Olsa überquert und Gołkowice und den Bahnhof in Gdów attackiert. Der Kampf hat in den Bezirken von Pszczyna, Rybnik und Katowice und in den die Mehrheit Polnisch pprach stattgefunden. Es kam zu weiteren Auseinandersetzungen in Janów, Mysłowice, Giszowiec, Orzegów, Chropaczów, Bobrek, Łagiewniki, Bielszowice und Biskupice. Der Aufstand konnte Mikołów und Pszczyna umfassen. Nach dem Erfolgen der Aufständischen wurde der Grenzenschutz gezwungen Verstärkungen herbeizurufen. Die Aufständischen waren meistens mit Handwaffen ausgerüstet, konnten keine wahre Bedrohung für Maschinenwaffen, Artillerie Panzerzüge oder Flugzeuge darstellen. Alfons Zgrzebniok hat den Befehl zur Kapitulation am 24 August 1919 erteilt. Die Lage der Teilnehmer des Aufstands war furchtbar und die Repressionen der Deutschen Regierung stiegen an. Die Teilnehmenden wurden erst am 1. Oktober 1919, wegen der Verständigung zwischen der Deutschen und der Polnischen Regierung, erlassen. Die Erlassenen sollten keine Konsequenzen von der Deutschen Seite erleiden. Es wurde klar das eine Volksabstimmung nötig ist um über die Zukunft Oberschlesiens zu entscheiden.

Zweiter Aufstand

Ab Januar 1920 wurden die Vorschriften des Versailler Vertrag in Oberschlesien wirksam, die für das Gebiet die von der Volksabstimmung betroffen wird vorgesehen worden. Die Reichswehr musste das Gebiet verlassen und Alliierte Einheiten, die die Ausführung der neuen Regeln überwachen sollten, wurden stationiert. Unter ihren Schutz wurden die Polnischen Organisationen wiedergeboren. Die inoffizielle Regierung war das Volksabstimmung Kommissariat in Bytom mit Korfanty als Anführer. Alfons Zgrzebniok blieb Militärkommandant. Die Deutschen haben auch Vorbereitungen getroffen, mit Hilfe der angeblich neutralen Sicherheitspolizei (Sipo). Diese Organisation hat offen die Deutschen vor der Volksabstimmung unterstützt indem sie die Polnische Kundgebung in Opeln störte, das Polnische Komitee in Bytom angriff und schließlich den Polnischen Arzt Andrzej Mielęcki in Katowice lynchte.

Um Stärke und die Parteilichkeit der Sipo zu beweisen, sollte der Aufstand in der nach vom 19 zum 20 August 1920 ausbrechen. Es kam zum Kampf im Bezirken von Pszczyna, Katowice, Rybnik, Lubliniec, Tarnowskie Góry, Toszek und Gliwice, Zabrze. Sogar in der Linie von Opeln-Krasiejów-Dobrodziej, Racibórz und Koźle gab es Auseinandersetzungen. Die Aufständischen übernamen die Mehrheit der strategischen Industriegebiete mit der Ausnahme von großen Städten, wo die Alliierten und die Sipo Einheiten stationiert waren. Zusätzlich brach ein Streik von polnischen Arbeitern aus, was die Region paralysierte. Die verhasste deutsche Polizei wurde entwaffnet und musste sich geschlagen geben. Die Regierungs- und Plebiszits Kommission löste die Sipo auf. Auf diese Weise wurde die Stärke der Polen bewiesen und der deutsche Zwangsapparat abgeschafft.

Die Volksabstimmung

Die Volksabstimmung fand am 20. März 1921 statt. Basierend auf dem Ergebnis sollte Oberschlesien zwischen Polen und Deutschland geteilt werden. Die Stimmung wurde von der Interalliierten Regierungs- und Plebiszits Kommission überwacht. Die Alliierten und das Deutsch-Polnisches Volksabstimmungskomitee garantierten regelmäßigen Ablauf. 1.221.274 Personen wurden zur Stimmung Zugelassen (die am 1. Januar 1920 20 Jahre alt waren). Die Stimmenden wurden in vier Gruppen aufgeteilt, die die Stimmungsgabe ermöglichten. Im Namen der Polnischen Regierung leitete Wojciech Korfanty den Prozess. Der Sitz des Polnischen Volksabstimmungskomitees war das Hotel Lomnitz in Bytom. Die wichtigsten Aufgaben des Komitees waren die Organisierung des Stimmungsprozess und die Verbreitung von Propaganda. Im Namen der Deutscher Regierung wurden die Vorbereitungen vom Plebiszit Kommissariat für Deutschland getroffen, das von Doktor Kurt Ubranek geleitet wurde. Der Sitz dieser Institution war das Hotel Zentrall in Katowice. Beide Seiten haben ihre Unterstützer zur Handlung mobilisiert. Es wurden Geld Sammelaktionen, Kundgebungen und Hilfskomitees organisiert. Die Straßen füllten sich mit Propaganda. Tausende von Flugblättern, Plakaten, Briefmarken und Kalendern wurden gedruckt. Es wurden sogar Filme gedreht und Musikplatten mit patriotischen Liedern ausgegeben. Man hat sich auf religiöse, soziale und regionale Probleme bezogen um den Gegner zu erniedrigen. Karikaturen wurden permanent eingesetzt, was Beweis auf Agitation ist.

Schließlich haben 1.190.637 Bürger in der Volksabstimmung teilgenommen. 479.365 (40,3%) unterstützten Polen, 707.393 (59,4%) Deutschland.

Der Dritte Aufstand

Keine der Seiten wurden von der Volksabstimmung befriedigt. Polen sollte 25% der Region bekommen, Hauptsächlich ohne Schwerindustrie. Am 30. April 1921 hat Korfanty mit den Kommandanten den Beschluss von einem dritten Aufstand in der nach vom 2. zum 3. Mai getroffen. Der Kampf begann mit der Sprengung von neun Brücken, die das Herbeirufen von Verstärkung ermöglichten. Die Aufständischen zählten 39 000, aber diese Zahl stieg bis zu 45 000 an. Die Truppen wurden in drei Gruppen aufgeteilt: Osten, Norden und Westen. Die wichtigsten Kämpfe fanden in Katowice, Królewska Hura, Zabrze und Gliwice statt. Die alliierten mussten oft einschreiten. In einer Woche übernahmen die Aufständischen das ganze Abstimmungsgebiet. Die Deutschen sammelten Kräfte in der Nähe von Racibórz. Aus Polen trafen Freiwillige ein, die sich nah von Kluczbork versammelten, sie wurden doch von den Deutschen zum Rückzug gezwungen. Die größte Schlacht in dieser Phase war der Kampf um Kędzierzyn und den Hafen in der Nähe. (4 – 10 Mai). Korfanty kündigte einen Waffenstillstand am 10. Mai 1921 an. In der Zwischenzeit mobilisierten sich die Deutschen. Zum Anführer der „Oberschlesichen Selbstverteidigung ” wurde ehemalige Kommandant des Grenzenschutzs, General Karl Hofen. Nachdem er seine Einheiten in der Nähe von Kluczbork und Krakowice mobilisiert hatte, gab er den Befehl zum Angriff auf den Annaberg um die Front durchzubrechen und den isolierten Abteilungen in Großstädten zur Hilfe zu kommen. Die Offensive fang in der nach vom 20/21 Mai 1921 an. Nach heftigem Kampf besetzten die Deutschen schließlich den Berg, von dort konnten sie leicht ins Industriegebiet vorrücken. Die blutigsten Auseinandersetzungen spielten sich in Lichyń, Leśnica, Zalesie, Januszkowice, Krasow und Łąki Kozielskie ab. Obwohl die Aufständischen bis zum 24. Juni kämpften, konnten sie weder den Annaberg, noch die Führung auf der Front nicht zurückerobern. In der Zwischenzeit führten die Deutschen ein Offensive, die den Weg nach Tarnnowitz öffnen sollte. Es kam zum Bleiguss in Zębowice und zum Straßenkamp in Olesno. Am 4. Juni rücken die Deutschen nach Kędzierzyn vor. Die Stadt wurde immer wieder zurückerobert, aber letztendlich blieb sie in den Händen der Deutschen. Die Kämpfe dauerten bis zum 12. Juni 1921 und endeten mit einem Waffenstillstand. Die Truppen der Widerstandskämpfer im Süden im Olze- und Odergebiet nah Loslau mussten auch den Schwung des Deutschen Angriffs auf sich nehmen, aber es geling ihnen die Position zu halten. Die Lage wurde stabil erst wenn der Waffenstillstand unterzeichnet wurde. Korfanty hat die richtige Entscheidung getroffen, denn er war der Deutschen Überlegung bewusst, was zur Verschlimmerung der Situation führen würde. Manche Truppenführer der Gruppe Süden waren mit seinem Urteil nicht einverstanden, was zum Meuterei führte. Die neue Gruppe ernannte Karol Grzesik am 3. Juni zum Anführer. Am nächsten Tag kompromittierte Korfanty mit seinen Unterstützern die Meuterer. Der Anführer wurde festgenommen. Am 25. Juni wurde der Aufstand offiziell mit dem Vertrag in Błotnica Strzelecka beendet. Deutsche und polnische Einheiten zogen sich zurück vom 28. Juni bis zum 5. Juli 1921.

Obwohl der Kampf unentschieden war, wurde dadurch ein Teil des Industriegebiets zur Polen angeschlossen. Nach langem Verfahren und vielen Interpellationen des Völkerbunds wurden neue Grenzen zwischen Deutschland und Polen im Gebiet von Oberschlesien ins Leben gerufen, die mehr vorteilhaft für Polen waren.

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